1314 wird der Ort erstmalig erwähnt. Der
sorbische Weiler, sicher ein Rundling wurde bestimmt schon viel früher
angelegt. Der Name Dobrisiee, später Doberschütz, beweist durch seine Endsilbe
schon dem sorbischen Ursprung des Ortes. Nicht nachweisbar ist auch, ob die
Franken schon vor der Erwähnung 1314, das heute noch im historischen Kern
erkennbare Straßendorf gründeten. Sie legten das Dorf sehr großzügig an. Auf
jeder Straßenseite erhielten 14 Siedler eine Hofstelle. Durch Rodung und
Trockenlegung entstanden daraus die späteren Hufengüter. Den 30jährigen Krieg
überlebten nur etwa 20 Doberschützer. Es wird über Jahrzente gedauert haben bis
sich das Leben wieder normalisierte und somit auch die jeweiligen Grundherren
die Abgaben wieder einfordern konnten. Letzteren übertrugen sie den zuständigen
Ämtern. Zu erwähnen wäre noch, dass eine Hälfte zum Amt Eilenburg und die
andere zum Amt Wurzen gehörte. Beide Teile hatten eigenen Ortsrichter und
Schöppen. Der siebenjährige Krieg und die Freiheitskriege hinterließen auch
ihre Spuren im Ort. Weiteres größeres Unheil brachten die verheerenden
Dorfbrände von 1829 und 1849. Bereits 1780 wird vom Brand des
Schulhauses berichtet. Das könnte beweisen, dass es zu diesem Zeitpunkt und
sicher auch schon vorher, ein Schulhaus gegeben hat. Das nach dem Brand
erbaute Schulgebäude, mit Klassenräumen und Lehrerwohnung erfüllte seinen Zweck
bis 1858 und wurde an die Familie Preil verkauft, die es noch heute besitzt.
Die Gemeinde erwarb das Wohnhaus des Bauern Karl Wendt (heute Breite Str. 66).
Es wurde bis 1931 als Schule und Lehrerwohnung genutzt. 1909 konnte der Neubau
der sogenannten „alten Schule" neben der Kirche eingeweiht werden. 1930-31
ließ die Gemeinde die „neue Schule" (heute Breite Str. 8) erbauen. Beide
Schulgebäude wurden nach der Wende verkauft.
1891 wird Doberschütz Bahnstation
1892 Post erhält Fernsprechstelle und Turnverein wurde gegründet
1896 die Steinbruchbahn wird gebaut
1910 die Kreissparkasse eröffnet Nebenstelle
1911 das Dampfsägewerk wird errichtet
1922 Gründung der Feuerwehr
1924 Doberschütz wird mit elektrischen Strom versorgt
1925 Brand der Kirche / 1929 Neueinweihung
Nach dem 1. Weltkrieg gab es in Doberschütz zeitweilig 92 bäuerliche und 23 handwerkliche Betriebe.